Stages Doppelschlag reicht nicht: Werder kassiert herben Dämpfer an der Alten Försterei

Der SV Werder Bremen hat im Bundesliga-Auswärtsspiel bei Union Berlin eine 2:0-Führung verspielt und ist nicht über ein 2:2 hinausgekommen.

Berlin – Lange sah es nach echten Big Points im Kampf ums internationale Geschäft aus, doch am Ende gab es einen herben Dämpfer für den SV Werder Bremen. Im Auswärtsspiel bei Union Berlin musste sich die Mannschaft von Trainer Ole Werner nach 2:0-Führung mit einem 2:2 (2:1) begnügen. Hatten die Bremer die Partie im ersten Durchgang noch lange Zeit dominiert und durch gnadenlose Effizienz überzeugt, brachen sie nach der Pause ein – und mussten am Ende mit dem Punktgewinn fast noch zufrieden sein. Mit nunmehr 47 Punkten auf dem Konto belegt Werder Tabellenplatz acht.

Werder Bremens Trainer Ole Werner nimmt gegen Union Berlin im Vergleich zur Vorwoche nur eine Änderung in der Startelf vor

Im Vergleich zum 0:0 gegen den FC St. Pauli hatte Werner nur eine Änderung in seiner Startelf vorgenommen – und die war durchaus pikant: Oliver Burke, der Werder Bremen nach der Saison verlassen und zum Gegner Union Berlin wechseln wird, kehrte in die Mannschaft zurück und verdrängte Justin Njinmah auf die Bank. Gespielt waren an der Alten Försterei dann gerade einmal zwei Minuten, als unter anderem Burke im Zentrum stand und seinen Teil zum Werder-Traumstart Teil beitrug.

Von Mitchell Weiser auf dem rechten Flügel bedient, legte der Schotte den Ball quer auf Marvin Ducksch, der direkt abschloss und am Pfosten langen scheiterte. Den Abpraller drosch Jens Stage humorlos zur frühen Bremer Führung ins Netz. Vom Start weg traten die Gäste enorm entschlossen auf, waren präsent in den Zweikämpfen und dominierten das Geschehen. Hinzu kam eine gnadenlose Effizienz, denn auch Werders zweite dicke Chance war drin – und wieder hieß der Torschütze: Stage. Nachdem er den Ball im Mittelfeld erobert und mit Senne Lynen herrlich Doppelpass gespielt hatte, zirkelte der Däne die Kugel aus zentraler Position ins lange Eck – 2:0 (15.). Danilho Doekhi, Innenverteidiger des 1. FC Union Berlin, hatte den Schuss noch unhaltbar für Torhüter Frederik Rönnow abgefälscht. Für Stage waren es die Saisontore acht und neun. Kurios: Vor der Partie hatte der 28-Jährige zuletzt im Dezember während des Hinspiels des SV Werder Bremen gegen die Köpenicker getroffen.

 

Werder Bremen mit komfortabler Führung - doch Union Berlin trifft durch Tom Rothe aus dem Nichts

Mit der komfortablen Führung im Rücken wollte Werder Bremen mehr, suchte immer wieder die Tiefe – und hätte sich für einen beeindruckend souveränen Auftritt gut und gerne mit dem dritten Treffer belohnen können. In der 28. Minute agierte Burke jedoch zu eigensinnig, anstatt den mitgelaufenen Ducksch im Zentrum zu bedienen. Und auf der anderen Seite? Brachte das seit sieben Spielen ungeschlagene Union Berlin offensiv so gut wie gar nichts zustande, sodass ein harmloser Distanzschuss von Benedict Hollerbach lange die gefährlichste Berliner Szene war (34.). Das jedoch sollte sich ändern, und zwar schnell: Wie aus dem Nichts kamen die Hausherren in der 37. Minute zum Anschlusstreffer.

Nach einer Flanke von Kapitän Christopher Trimmel brachte Linksverteidiger Tom Rothe den Ball per Kopfballbogenlampe im Tor unter. Sowohl Weiser als auch Werder Bremens Torhüter Michael Zetterer sahen in der Szene nicht gut aus. Danach war Union Berlin schlagartig im Spiel und verbuchte kurz vor dem Pausenpfiff durch Janik Haberer einen weiteren gefährlichen Abschluss, den Zetterer stark entschärfte (44.).


Union Berlin schockt Werder Bremen durch ein Traumtor von Laszlo Benes spät

In Durchgang zwei entwickelte sich dann ein komplett anderes Spiel. Union Berlin trat merklich verbessert auf, lief Werder Bremen höher an und gewann viele zweite Bälle. Auf diese Weise erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart ein spielerisches Übergewicht. Nach Flanke von Haberer war es zunächst Hollerbach, der die große Chance auf den Ausgleich vergab (53.). Sein Sturmpartner Andrej Ilic hätte ihn etwas später machen müssen, schob den Ball freistehend aber am langen Pfosten vorbei (69.). Glück für Werder! Kurz darauf reagierte Ole Werner. Der Trainer brachte Marco Grüll für Ducksch sowie Leo Bittencourt für Romano Schmid ins Spiel (74.), um auf dem Platz für dringend benötigte Impulse zu sorgen. Im Vorwärtsgang war inzwischen nur noch Union unterwegs. Was sich für die Gastgeber auszahlen sollte.

In der 84. Minute besorgte Laszlo Benes per Traumtor das 2:2 – nur 35 Sekunden nach seiner Einwechslung. Rothe hatte dem Ungarn den Ball auf links zurückgelegt, wo Benes aus eigentlich unmöglichem Winkel mit dem linken Fuß in den Winkel – und Werder mitten ins Herz traf. Angesichts des Spielverlaufs ging der Ausgleich für den 1. FC Union Berlin aber absolut in Ordnung. Die Bremer warfen in den letzten Minuten nochmal alles nach vorne, schafften den Lucky Punch aber nicht mehr. Weiter geht es für Werder Bremen nun am kommenden Samstag, 15.30 Uhr (DeichStube-Liveticker), mit dem Heimspiel gegen RB Leipzig, das nach dem 3:3 gegen die Bayern nur noch einen Punkt Vorsprung auf die Bremer hat. (dco)

Werder Bremen: Zetterer – Stark, Friedl, Pieper (88. Topp) – Weiser, Lynen (88. Njinmah), Agu (88. Köhn) – Stage, Schmid (74. Bittencourt) – Ducksch (74. Grüll), Burke
(Quelle: op-online.de)

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