Matchwinner Bittencourt - und ganz viel Schiedsrichterfrust in Bremen
Werder Bremens Trainer Ole Werner musste nach dem 2:2 in Dortmund auf den Gelb-gesperrten Stage verzichten und ließ darüber hinaus Veljkovic, Köhn und Grüll auf der Bank. Stark, Kaboré, Bittencourt und Njinmah waren neu in der Startelf.
Bei den Gästen aus Mainz fehlte Top-Stürmer Burkardt (Oberschenkelprobleme) weiterhin. Coach Bo Henriksen verzichtete daher auf personelle Wechsel und schickte dieselbe Elf aufs Feld, die in der Vorwoche mit 2:0 gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatte. Neuzugang Nordin nahm zunächst auf der Bank Platz.
Werner erwartete ein "unruhiges Spiel mit viel Dynamik" und dürfte sich bereits nach wenigen Sekunden bestätigt gefühlt haben. Schmid köpfte zunächst an den Pfosten und setzte den Nachschuss dann knapp drüber (1.). Die Hanseaten verpassten somit den Blitzstart, erwischten jedoch den besseren Beginn. Werder war agiler und aktiver - und kam schon bald zur ganz dicken Chance auf die Führung.Bittencourt trifft und muss früh raus
Zentner foulte nach Stockfehler Schmid im Sechzehner, den fälligen Strafstoß übernahm Ducksch, der in den drei Duellen zuvor mit Mainz jeweils immer früh getroffen hatte. Diesmal kam es aber anders, denn Zentner machte seinen Fehler wieder gut und kratzte das Leder aus dem linken Eck (12.). Nur zwei Minuten später war es aber dennoch soweit: Duckschs Ecke landete über ein paar Umwege vor den Füßen von Bittencourt, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Ball zum 1:0 in die Maschen drosch (14.).
Mainz macht Druck
Verletzungspech hatten nicht nur die Hanseaten, auch die Mainzer waren davor nicht gefeit: Amiri verletzte sich bei einem Zusammenprall mit Lynen am linken Oberschenkel und wurde zum Seitenwechsel für Hong ausgewechselt. Etwas später erwischte es auch noch Bell am rechten hinteren Oberschenkel, Leitsch kam (55.).
Neben den Verletzungen hatten die Partie aber auch sportlich sehr viel zu bieten. Die Mainzer drängten verstärkt auf den Ausgleich, kamen immer wieder zu Ballgewinnen und erarbeiteten sich ein Chancenplus: Lees Kopfball landete an der Latte (47.), Weiper scheiterte an Zetterer (50.), Nebel wurde gerade noch geblockt (51.), und da Costa touchierte den linken Außenpfosten (61.), während Stark vor der Linie gegen Nebel rettete (69.).
Werder lebte zwar gefährlich, strahlte selbst ab und an aber auch Torgefahr aus. So verpasste Njinmah das 2:0, als er bei einem Konter nur knapp über das Tor lupfte (76.). Bis zum Schluss blieb die Partie spannend, auch weil die Hanseaten in der Schlussphase die Vorentscheidung verpassten: Friedl scheiterte an Zentner und Köhn schoss aus der Distanz drüber (83.).
Farbenfrohe Nachspielzeit in Bremen
In der Nachspielzeit wurde es dann ganz wild - und dafür war in großen Teilen Schiedsrichter Martin Petersen verantwortlich. Erst zeigte er Stark wegen Spielverzögerung Gelb-Rot und schickte nur wenige Sekunden danach den protestierenden Bremer Kapitän Friedl ebenfalls per Ampelkarte vom Feld (90.+4). Nachdem die Gastgeber den Sieg über die Zeit gebracht hatten, sah auch noch Trainer Werner offenbar wegen Schiedsrichterbeleidigung glatt Rot.
(Quelle: kicker)