Chris und Stautzi werden vor Ort sein.

Die Chancen waren da, dennoch hat Werder Bremen gegen Hertha BSC einen wichtigen Sieg in der Fußball-Bundesliga verpasst.

Der Spielbericht der DeichStube*.

Trotz der frühen Führung durch Josh Sargent (7.) und trotz einer Doppelchance für Milot Rashica reichte es vor 42 100 Zuschauern im Weserstadion nur zu einem 1:1. Hertha hatte durch Dodi Lukebakio ausgeglichen (70.). Die Bremer hätten mit einem Sieg den Kontakt zum oberen Tabellendrittel herstellen können, bleiben nach dem dritten Remis in Folge aber weiter auf Abstand.

 

Werder-Trainer Florian Kohfeldt schickte exakt jene Elf auf den Platz, die auch beim 2:2 bei Eintracht Frankfurt begonnen hatte. Was bedeutete: Philipp Bargfrede, der während der Länderspielpause im Testspiel gegen den FC St. Pauli (0:1) seinen persönlichen Härtetest bestanden hatte, schaffte es erneut nicht in die Startelf. Nuri Sahin kam so zu seinem 250. Bundesliga-Einsatz.

Und wie schon fünfmal zuvor in der laufenden Saison durfte Sahin ein Bremer 1:0 bejubeln – wieder einmal ein ziemlich frühes. Sargent traf in der siebten Spielminute gleich mit dem ersten Bremer Torschuss. Auseglöst worden war die Szene von Milos Veljkovic. Dessen Vertikalpass leitete Sargent auf Maximilian Eggestein weiter, bekam den Ball aber prompt zurück. So weit, so schön. Beim Abschluss war dann aber Glück im Spiel, denn Sargents Schuss wurde von Hertha-Verteidiger Dedryck Boyota unhaltbar abgefälscht.

Es war ein Traumstart für Werder und eine Initialzündung für eine ziemlich unterhaltsame erste Halbzeit, in der beide Teams zu guten Chancen kamen. In der Schiedsrichter Felix Brychzudem ein schwerer Fehler unterlief. Denn als Werder-Keeper Jiri Pavlenka beim Herauslaufen in Hertha-Stürmer Vedad Ibisevic hineinrauschte, hätte es Elfmeter für die Hertha geben müssen. Doch weder wurde der Videobeweis bemüht noch gab es Eckball für die Berliner. Brych muss also eine Schwalbe von Ibisevic gesehen haben. Falsch! Alle Proteste der Gäste blieben erfolglos.

Zum zweiten Mal also schon Glück für die Bremer, die sich dieses Glück in der Folge aber auch verdienten. Im Duell zweier guter Mannschaften, war das Team von Florian Kohfeldt das gefährlichere – jedenfalls die Qualität der Chancen betreffend. Weil Werder die Außenbahnen gut zustellte, musste Hertha durch die Mitte kommen. Die Folge waren Distanzschüsse von Maximilian Mittelstädt (16.), Vladimir Darida (26.) und Marko Grujic (30.) – die Ausnahme ein Kopfball (43.) des Serben, um den sich Werder im Sommer vergeblich bemüht hatte.

Die Bremer hielten mit Möglichkeiten für den insgesamt blassen Milot Rashica und Verteidiger Christian Groß (27.) dagegen. Davy Klaassen hätte zudem beinahe mit einer Kopie des 1:0 das 2:0 markiert (44.).

Zur Pause war die Bremer Führung zwar dünn, doch die Statistik sprach für die Grün-Weißen. Von den letzten 33 Spielen, in denen Werder eine Führung mit in die Kabine genommen hatte, verlor das Team nur eines. Außerdem: Gegen die Hertha war Werder zuvor in elf Bundesliga-Heimspielen (neun Siege) ungeschlagen geblieben.

Den Fortbestand dieser Serie hätte Rashica nach etwas mehr als einer Stunde absichern können. Nach einer Sargent-Hereingabe schloss er noch schwach ab (62.), nach einer Bittencourt-Flanke machte er es zwar besser, Hertha-Keeper Rune Jarstein parierte jedoch (64.).

Es waren Konterchancen wie dieser Doppelpack, die nun das Bremer Spiel prägten. Hertha drängte und öffnete damit die Räume für Werder, das daraus etwas hätte machen müssen. Doch statt der Kohfeldt-Truppe traf Hertha-Joker Lukebakio. Der nach der Pause eingewechselte Belgier ließ Theo Gebre Selassie aussteigen und traf platziert ins lange Eck (70.). Es war die Quittung für Rashicas Chancenwucher wenige Minuten zuvor.

Nach den Unentschieden in Dortmund und Frankfurt (je 2:2) drohte Werder das dritte Remis in Folge. Was den internationalen Ambitionen sicher nicht entsprochen hätte. Folglich ging es weiter nach vorne, Richtung 2:1, Richtung dringend benötigtem Sieg. Aber auch Hertha wollte alles, entsprechend ging es in dem immer lebhaften Spiel auch in der Schlussphase rauf und runter – am Ende auch noch mit Claudio Pizarro.

Der 41-Jährige war in der vergangenen Saison mit seinem Tor zum 1:1 in Berlin zum ältesten Torschützen der Bundesliga-Geschichte avanciert– damals traf er in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Doch diesmal lieferte Pizarro keine Pointe mehr. 1:1 – dabei blieb es. (csa)

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